Gillet – La pêcheuse de poulpe

Numa François Gillet

LA PÊCHEUSE DE POULPE (Die Krakenfischerin)

Öl auf Leinwand, 50 x 61 cm
Signiert und gewidmet re. u.: Numa Gillet, „A mon ami Jules Ricome“

Numa François Gillet war ein französischer Maler, Architekt und Keramiker, dessen Werk dem Symbolismus zugerechnet wird. Seine Ausbildung erhielt der Künstler in den Ateliers von Tony Robert-Fleury und William Bouguereau in Paris. Er stellte von 1890 bis 1936 im Salon des Artistes Français, im Salon d’Automne und mit der Société des Artistes Indépendants aus. 1900 war er auf der Pariser Weltausstellung vertreten. Etliche Werke wurden vom französischen Staat angekauft und befinden sich u. a. im Musée du Petit Palais in Paris und im Musée d’Autun.
Gillets „Krakenfischerin“ überzeugt weniger durch das kuriose Thema, das einer Sage oder Legende entlehnt sein könnte, als durch die ungewöhnliche, magische und wunderschöne Malerei. Erstaunlicherweise agiert die Frauengestalt im Vordergrund im Schatten. Ist sie eine Frau, eine Nereide oder Nixe? Durch feine Farbfäden ist sie jedenfalls in die umgebende Natur eingewoben. Den Kraken sieht man erst auf den zweiten Blick. Dafür nimmt der sonnenbeschienene Ozean mit den markanten Felsen sofort den Blick gefangen. Die seltsam gelbe Gischt legt nahe, dass es hier nicht ganz mit rechten Dingen zugeht, sondern etwas Magisches geschieht. Denkt man sich die Frauengestalt samt Kraken weg, ginge das Gemälde als besonders wildes, impressionistisches Werk durch. In der Kombination beider Bereiche ist Gillet ein außergewöhnliches Werk gelungen, das im Gedächtnis bleibt.